QUBUS media erstellt Nachhaltigkeitsbericht freiwillig
QUBUS media hat auch ohne Verpflichtung einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Wir sprachen mit Geschäftsführer Thomas Masselink über die Beweggründe und die gemachten Erfahrungen.
Thomas Masselink ist Geschäftsführer der QUBUS media GmbH, einem der größten Druckunternehmen in Hannover. Das Unternehmen setzt über die Einhaltung von Vorschriften hinaus konsequent auf nachhaltige Produktion.
Herr Masselink, was war der Anlass für die Herausgabe des Berichts?
Nachhaltigkeit ist heute ein Thema – in der Wirtschaft und bei den Menschen. Und gerade um Drucksachen ranken sich dabei viele Mythen. Digitale Medien werden als nachhaltiger angepriesen, obwohl das keiner wirklich berechnet hat. Unternehmen verzichten angeblich aus Nachhaltigkeitsgründen auf Drucksachen, dabei wollen sie eigentlich nur Geld sparen. Und in dieser Situation wollten wir gern Fakten liefern, statt Märchen. Unser Nachhaltigkeitsbericht ist auch ein Statement zu Druck.
Es ist zwar bei einer Druckerei nicht erstaunlich, dass sie für Print ist. Aber wir wollen dieses Statement auch verbreiten. Es ist wichtig, nicht nur für oder gegen etwas zu sein, sondern auch Stellung zu beziehen. Wobei das nicht heißt, dass wir gegen digitale Medien sind. Wir sind für einen vernünftigen Mix aus beidem. Weil in einem gesunden Marketingmix sich beide Anwendungen ergänzen. Print und Digital haben beide Vorteile, die der jeweils andere nicht hat. Für eine gezielte Suche sind digitale Medien meistens schneller und einfacher, für ein haptisches Erlebnis und einen bleibenden Eindruck sind gute Drucksachen wirkungsvoller. Außerdem sprechen beide Medien unterschiedliche Zielgruppen an.
Wo lagen bei der Erstellung des Berichts die Herausforderungen?
Da wir diesen Nachhaltigkeitsbericht ohne externe Berater und Agenturen gemacht haben, war zunächst die Frage, was soll da eigentlich rein? Durch die Debatte um die Nachhaltigkeit von Drucksachen gegenüber digitalen Medien inspiriert, haben wir also erst einmal mit Strom, Gas und Wasser angefangen. Wie hoch ist unser Verbrauch? Und wie ist der Trend? Werden wir im Vergleich zu früher besser oder verbrauchen wir sogar mehr? Durch unsere in den letzten Jahren auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten getätigten Investitionen in unsere Immobilie, LED-Beleuchtung, Photovoltaik und so weiter, konnten wir den Verbrauch reduzieren.
Daneben haben wir – und auch an anderen Nachhaltigkeitsberichten orientiert – überlegt, was in so einen Bericht reingehört. Natürlich auch noch weitere Zahlen zu den sogenannten Umweltfaktoren. Davon sollte man als gut strukturierte Druckerei einige sowieso immer parat haben, wie z.B. Papierverbrauch oder verbrauchte und recycelte Druckplatten. Aber die genaue Aufschlüsselung der Altpapierentsorgung, wieviel davon war reinweißes Bilderdruckpapier und was war gemischtes Altpapier, wieviel Kunststoff, Holz und Altmetall haben wir entsorgt – das war schon eine Fleißaufgabe. Aber auch die Sozialfaktoren, wie Chancengleichheit und Arbeitsbedingungen und auch das Thema Führung haben wir alles zusammengetragen und versucht, in eine ansprechende und übersichtliche Form zu gießen.
Gibt es bereits Reaktionen auf Ihren Bericht? Und wie geht es jetzt weiter?
Ja, wir haben einige Reaktionen von Kunden und vom Markt bekommen – und die waren durchweg positiv. Natürlich hat die Welt nicht auf unseren Nachhaltigkeitsbericht gewartet. Das war uns auch vorher schon klar. Deshalb haben wir – aus Kosten- und aus Nachhaltigkeitsgründen – nur eine kleine Auflage gedruckt. Davon sind noch welche da. Aber die Reaktionen ermuntern uns für die nächste Ausgabe. Wir sammeln schon wieder fleißig Daten, zählen die Stunden unserer internen Fortbildungen und überlegen, wo wir noch nachhaltiger werden können.
Wir sind ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit nicht nur als Verkaufsargument betrachtet, sondern das wirklich nachhaltig sein will. Das wollen unsere Mitarbeitenden, das wollen unsere Gesellschafter und das will die Leitung. Und da ist der Nachhaltigkeitsbericht ein gutes Barometer, um zu sehen, wo wir stehen, was wir schon gut machen, aber auch, wo wir noch besser werden können.
Das Interview führte Holger Schürmann
Weitere Informationen finden Sie auf der Unternehmenswebsite:
https://www.qubus.media/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsbericht/