Deutscher Arbeitgebertag 2024: Arbeitgeberpräsident Dulger fordert mutige Vision für 2030
Auf dem Deutschen Arbeitgebertag 2024 forderte Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger ein mutiges Umdenken, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Er kritisierte steigende Bürokratiekosten und drängte auf Maßnahmen zur Fachkräftezuwanderung sowie zur Verbesserung der Bildungsqualität. Dulger betonte die Notwendigkeit einer klaren Trennung zwischen geregelter und ungeregelter Zuwanderung. Im Gegensatz dazu wurde die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz als enttäuschend wahrgenommen, da sie keine neuen Ideen oder konkreten Vorschläge zur Stärkung des Standorts Deutschland präsentierte. Für die Verbände Druck und Medien war Philipp von Trotha vor Ort in Berlin.
Der Deutsche Arbeitgebertag 2024 am 22. Oktober in Berlin thematisierte zentrale wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Fragen. Prominente Redner wie Wirtschaftsminister Robert Habeck und Arbeitsminister Hubertus Heil sowie internationale Gäste diskutierten die Zukunft des Sozialstaats und globale Arbeitsmarkttrends. Panels behandelten die Auswirkungen der US-Wahlen und die Frage, wie Deutschland zur Bildungsspitze zurückkehren kann. Beiträge aus Finnland und Griechenland brachten internationale Perspektiven ein, während die Bedeutung von Bildung und Innovation für die Zukunft der Arbeit betont wurde.
Keynotes von Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger und Bundeskanzler Olaf Scholz
In seiner Keynote mit dem Titel "Deutschland kann das!" betonte Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger die Herausforderungen, vor denen Deutschland steht, und rief zu einem entschlossenen Umdenken auf. Dulger beschrieb Deutschland als ein starkes Land der Innovation und des Mittelstands, warnte aber vor einem Rückstand im internationalen Wettbewerb. Er forderte eine mutige Vision 2030 und eine moderne Standortpolitik, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Dulger kritisierte insbesondere steigende Bürokratiekosten und regulatorische Hürden, die Unternehmen belasten. Er forderte Maßnahmen zur Fachkräftezuwanderung, zur Verbesserung der Bildungsqualität und zur Förderung von Unternehmensgründungen. Er sprach auch die gesellschaftlichen Herausforderungen an, insbesondere die zunehmende politische Polarisierung und das Erstarken populistischer Strömungen. Dulger plädierte für eine klare Trennung zwischen geregelter Zuwanderung in den Arbeitsmarkt und ungeregelter Zuwanderung in die Sozialsysteme. Abschließend appellierte er an die Politik, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern und gemeinsam den Standort Deutschland zu stärken.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz betonte in seinem Redebeitrag die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Er erkannte die Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftslage, wie steigende Energiepreise und Fachkräftemangel. Scholz betonte, dass die Bundesregierung aktiv daran arbeite, einen attraktiven Standort für Investitionen zu schaffen und den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben. Zudem sprach er über die Bedeutung von Bildung und Innovation für die Zukunft und forderte eine enge Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft, um die wirtschaftliche Stärke Deutschlands langfristig zu sichern.
Das Fazit von Philipp von Trotha, Geschäftsführer des VDMNO: "Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger hat in seiner Rede eine starke und richtige Botschaft für die Wirtschaft in unserem Land formuliert: Die Rahmenbedingungen in Deutschland stimmen nicht mehr. Unsere Unternehmen sind wettbewerbsfähig, aber der Standort ist es nicht mehr. Der Beitrag des Bundeskanzlers war dagegen leider enttäuschend: Als Regierungschef hat er keine neuen Ideen geliefert und keine konkreten Vorschläge unterbreitet, wie der Standort Deutschland wieder nach vorne gebracht werden kann.“
Zum Deutschen Arbeitgebertag des Bundesverbands der Arbeitgeber (BDA)
Der Deutsche Arbeitgebertag ist eine zentrale Veranstaltung des Bundesverbands der Arbeitgeber (BDA), die regelmäßig stattfindet, um aktuelle Themen der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zu diskutieren. Er bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Arbeitgebern, Politikern und anderen Akteuren, um gemeinsame Lösungen für Herausforderungen in der Arbeitswelt zu finden und die Interessen der Arbeitgeber zu vertreten. Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) ist Mitglied im BDA. Der BVDM vertritt die Interessen der Druck- und Medienbranche in Deutschland und ist somit ein wichtiger Vertreter für die Belange von Unternehmen in diesem Sektor innerhalb des BDA. Die Mitgliedschaft ermöglicht es dem BVDM, die Positionen und Anliegen der Druck- und Medienunternehmen auf einer höheren politischen Ebene zu vertreten und an relevanten arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Themen mitzuarbeiten.
Strategische Kontakte für Wirtschaftsreformen
Auf dem DAT konnte Philipp von Trotha wichtige Kontakte für die Interessenvertretung knüpfen. So zum Beispiel zur Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), einer parteiübergreifenden Reforminitiative, die sich wie der VDMNO stark für den Bürokratieabbau einsetzt. Sie wurde im Jahr 2000 von den deutschen Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, das wirtschaftspolitische Konzept der Sozialen Marktwirtschaft in der breiten Öffentlichkeit zu fördern und zu modernisieren. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien erarbeitet die INSM Positionen und Reformvorschläge und gibt diese als Impulse an Politik, Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit weiter. Auf dem Deutschen Arbeitgebertag 2024 war die INSM mit dem Thema „Zukunftsfähige Wirtschaftspolitik“ vertreten. Besonderes Highlight war der „Wirtschaftsautomat“, der Vorschläge wie Bürokratieabbau und bessere Bildung visualisierte.